Wie ihr ja sicher bemerkt habt, gab es letztes Jahr nicht viele Berichte von mir. Das lag nicht daran, dass ich nichts zu erzählen hatte, obwohl es schon eher ein ruhigeres Jahr war, sondern dass Patrick in einer kleinen Krise steckte und emotional nicht in der Lage war, meine Texte zu verfassen. Im letzten Beitrag habe ich erwähnt, dass es etwas Spannendes gibt, ich es aber noch nicht erzählen soll, zumal zu diesem Zeitpunkt noch vieles unklar war. An Ostern hatte Patrick übers Internet (anscheinend läuft das heute so) eine Frau kennengelernt, mit welcher er sich ganz gut verstand und ab Pfingstsonntag (also 2 Tage nach meinem letzten Bericht) waren sie ein Paar. Ich habe mich natürlich sehr für ihn gefreut, zumal wir auf unseren Ausritten immer wieder über Beziehungen und Frauen diskutieren. In den letzten Wochen hat er mich aber schon fast vollgelabert über sie, nennen wir sie übrigens D. Ihm sei es dann auch wichtig, dass ich mich gut mit D. verstehe, da es uns nur zusammen gibt. Muss an dieser Stelle noch erwähnen, dass sie keine Rösselerin ist. Jedenfalls habe ich D. dann mal kennengelernt und sie sah wirklich nett aus, sie kam nur noch nicht ganz mit uns Pferden zurecht, wir waren wohl etwas aufbrausend, aber das wäre mit der Zeit sicher besser geworden, wenn wir uns näher gekommen wären. Aber wie ihr sicher an meinen Formulierung bemerkt habt, hielt die Beziehung leider nicht über den Sommer hinweg. Am letzten Tag ihrer gemeinsamen Ferien machte sie nämlich Schluss mit ihm. Ich, meine Kumpels und viele weitere Personen konnten dies nicht verstehen, ich glaube, selbst Patrick versteht es bis heute nicht, aber es ist nun mal so. Naja, ich könnte jetzt sagen, dass er endlich wieder mehr Zeit für mich hat (während der Beziehung sah ich ihn schon weniger, wobei er mir versicherte, dass sich das dann schon wieder bessert, da er gewisse Ämter abgibt, um mehr Zeit für D. und mich zu haben), aber meine primäre Aufgabe war es nun, ihn zu trösten und aufzumuntern, was nicht ganz einfach war, aber ich glaube, ich habe es ganz gut hingekriegt und wir verbringen auch wieder mehr Zeit miteinander. Aber ich weiss, ich kann Patrick nicht in allem unterstützen, daher braucht er zwingend eine Frau, muss mir da mal etwas überlegen.

Ursprünglich hätte mein nächster Beitrag mit “Trennungschmerzen” betitelt sein sollen, einerseits wegen der Trennung von Patrick von D., andererseits aber auch, weil Ylur diesen Sommer auf einer Alp im Bünderland verbracht hat. 3 Monate war er getrennt von uns. Da Ylur und ich immer sehr viel zusammen unternehmen (oder während den Reitstunden oft zusammen alleine Zuhause sind), habe ich ihn in den ersten Tagen schon sehr vermisst. Andererseits ging es während dieser Zeit viel ruhiger bei uns auf dem Kipferhof zu und her. Er ist halt schon immer noch ein Teenie mit seinen 6 Jahren und treibt ab und zu etwas unfug (wie zum Beispiel mit den Futterkisten und Heunetzen aus dem letzten Beitrag). Für René war es etwas angenehmer im Stall zu arbeiten, gab es doch auch einen fünftel weniger Mist zum Einsammeln. Und da Ylur immer noch sehr neugierig ist, steht er auch viel im Weg herum, was nun auch nicht war. Während dem Bereitmachen für die Reitstunden habe ich diesen Job dann übernommen 🙂 Naja, eigentlich wollte ich damit zur zeigen, dass ich auch gestriggelt und mitkommen möchte. Von Ylur haben wir während dieser Zeit nicht viel gehört, der Mobilempfang war miserabel auf der Alp, er musste immer geeignete Stelle suchen, was nicht immer möglich war. Aber langweilig war es ihm nicht, immerhin hatte er dort 50 neue Kumpels und Kumpelinnen kennengelernt. Darunter waren auch 3 Pferde einer Kollegin von Christina, mit denen er zusammen hinauf und auch wieder zurück fuhr. Als sie auf der Heimfahrt die Pferde bei der Kollegin ausluden, wollte Ylur auch gleich dort bleiben. Es war schon fast ein Drama, Ylur wollte partout nicht im Hänger bleiben, verbiegte sogar eine Befestigungsstange. Schlussendlich durfte er dann dort übernachten und Christina holte ihn am Tags darauf zusammen mit Herjann ab, damit er nicht alleine im Hänger fahren muss. Somit sind wir seit September wieder komplett und können wieder zu zweit im Weg herumstehen, während die anderen drei Pferde bereicht gemacht werden.

Dieser Sommer war ja bekanntlich zwischendurch wieder sehr heiss. Allerdings haben wir Pferde viel weniger Mühe mit den Temperaturschwankungen als die Menschen. Natürlich sind wir auch lieber unterwegs, wenn es etwas gemässigter ist oder dann zumindest im kühleren Wald. Was ich bei diesen Temperaturen sehr mag, sind nasse Abkühlungen, entweder eine Dusche per Schlauch oder Wassersprenger auf unserem Auslaufplatz oder ein Bad im Bach. Oben ein kurzes Video von meinem Plantschen im Bach. Viele fragen sich nun, ob ich ein Flusspferd, ein Seepferdchen oder eine Wasserratte bin 🙂 Wahrscheinlich etwas von allem.

Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war wiederum unser auswärtiger Reitkurs. Die beiden Letzten fanden fanden im Mühlethal statt. Christina konnte jeweils einen ganzen Kurs (6 Reiter-Pferde-Paare) organisieren. Leider war es dieses Jahr nicht möglich, sodass wir den Kurs in Sulz bei Künten besuchten. Dort haben Patrick und ich im März 2019 unseren ersten Reitkurs bei Andrea Andrighetto (www.reitersitz.ch) absolviert. Damals waren nur noch Christina mit Tilvera dabei. Dieses Jahr gab es einen richtigen Stallausflug und ausnahmsweise musste Tilvera Zuhause bleiben. Eigentlich hätten wir den Kurs durchaus bei uns in der Gegend durchführen können, da die beiden anderen Pferde aus der Region Aarau kamen. Witzig dabei, eines der Pferde kannte ich schon, das war auch schon vor 4 Jahren dabei. Da der Kurs über 2 Tage geht, konnten wir auf dem Hof Tilia übernachten. Sulz ist ein wahres Isländerparadies, gleich 3 Isländerhöfe gibt es hier, nebst Tilia sind dies noch die Höfe Vindur und Reussholt. Wahrscheinlich hat es hier mehr Islandpferde als Einwohner 🙂 Wir hatten auf jeden Fall unseren Spass hier, war eine tolle Abwechslung und das Nachtleben ist hier auch nicht schlecht, ist auf uns Isländer zugeschnitten. Ach ja, meine Physiotherapeutin ist mit den Inhabern des Hofes verwandt und hat ihren Isländer ebenfalls hier.

So, nun seid ihr wieder etwas im Bilde, was im zweiten Halbjahr 2023 bei uns los war. Gespannt schauen wir nun ins neue Jahr, was uns wohl alles erwartet? Sicher zahlreiche Reitstunden und Reitausflüge, sowie mehrere Kinderreitwochen, alles andere wird sich dann zeigen. 

Zum Abschluss von diesem Beitrag bleibt mir jetzt nur noch, euch von mir und meinen Mitbewohnern ein gutes Neues Jahr zu wünschen.