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Schnee zum Winteranfang

Pünktlich zum meteorologischen Winteranfang hat es auch hier bei uns im Unterland geschneit, aber leider lag die Temperatur deutlich über 0 Grad, sodass der Schnee relativ schnell zu Schneematsch wurde und dahinschmolz. Unser Fell war dadurch auch pflotschnass wie bei normalem Regen, wäre es kälter gewesen, hätten wir zwar wie ein Schneehase ausgesehen, aber das Fell wäre nicht so nass geworden.

Normalerweise haben Patrick und ich ja am Dienstagnachmittag entweder Reitstunde oder wir machen freies Ausreiten. Heute war Patrick aber nicht zum Reiten zumute, sodass wir zusammen einen rund stündigen Spaziergang durch den verschneiten Wald machten. Nur tropfte es halt leider von den Bäumen herunter und bei Patrick manchmal direkt in den Nacken, hihi, das kann mir nicht passieren. Auf die schnelleren Gangarten verzichteten wir ausnahmsweise, da der Boden doch recht rutschig war und Patrick nicht riskieren wollte, dass er beim Rennen ausrutscht, selbst ich musste zwischendurch aufpassen, mit den Hufeisen und dem nassen Schnee auf den (asphaltierten) Wegen war es auch nicht immer ganz einfach.

Vor ein paar Wochen hatten wir Besuch von Anne-Louise Haas-Brunner (equusenerges-pferdeosteotherapie.ch), sie macht Pferdephysiotherapie und Pferdeosteopathie und checkte uns alle mal durch. Dabei prüfte sie nicht nur unsere Muskulatur, sondern löste auch einige Blockaden. Uff, tat das gut, nur leider spürten wir das dann alle noch die nächsten Tage 🙂 Zum Glück hatten wir den nächsten Tag alle frei. Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, habe ich im letzten Winter häufig gebockt, das war auch mit ein Grund für die Untersuchung, und dabei stellte sich heraus, dass mein rechtes hinteres Huf (weiss leider gerade nicht mehr den genauen Ausdruck, welches ?-Bein oder ?-Gelenk) relativ locker ist und sich dann das über die Hüfte auf den Rücken ausgewirkt hat, sodass ich dann leider zwischendurch gebockt habe. Dass ich zudem noch viel Energie hatte, verstärkte das Problem. Wie auch immer, mit speziellen Übungen sind wir jetzt dabei, mein Huf zu stärken, dazu muss ich jeweils mit dem entsprechenden Bein auf einem Balance-Pad stehen und weil das ja weich ist, muss ich ständig mit dem Bein den Körperschwerpunkt ausgleichen. Und damit ich ja auch auf dem Balance-Pad stehe (und nicht nur so mit dem vorderen Hufteil andeute), hebt mir Patrick eines der beiden vorderen Beine hoch. Am Anfang mochte ich diese Übungen überhaupt nicht, aber so langsam ist es ok und schlussendlich hilft es mir ja auch. Nebst dieser Bodenübung, machen wir noch weitere Übungen während dem Ausritt, wie links- und rechtsbeugen oder Kopf tief, damit der Rücken hoch kommt. Langweilig wird es uns jedenfalls so schnell nicht. 


Herbst-Stimmung

Letzten Freitag haben Patrick und ich einen wunderbaren Ausritt durch den Kölliker und Entfelder Wald gemacht. Am Morgen hatte es allerdings zuerst noch dicken Nebel, wie es halt hier im Mittelland zu dieser Jahreszeit so üblich ist, nach dem Mittag verzog sich der Nebel dann aber ziemlich rasch und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite und so war es naheliegend, dass Patrick Feierabend im Homeoffice machte und zu mir kam, auf dass wir zusammen diesen wunderbaren Herbstnachmittag geniessen konnten.

Dieses Mal habe ich geschaut, dass ich nicht allzu dreckig war, sodass das Putzen nicht lange ging und wir die Zeit vor dem Eindunkeln optimal ausnutzen konnten. Beim Aufsatteln fiel Patrick noch das Peitschchen runter und er mochte nicht nochmals absteigen, sodass wir ohne losgeritten sind, aber ich glaube, es ging auch gut ohne, ich war schon motiviert genug zum ausreiten. Einen genauen Routenplan hatten wir nicht, es ging einfach mal Richtung Büeblihofstrasse und dann im Wald Richtung Entfelden. Wir hatten uns einfach eine Weggabelung gesetzt, wo wir hin wollen, da wir ab dort den Heimweg kennen, aber wie wir zu diesem Punkt kommen, das war völlig offen und so entschieden wir uns bei (fast) jeder Kreuzung aufs Neue, wo wir weiterreiten. Jedenfalls war unser Orientierungssinn nicht so schlecht, auch wenn wir einige neue Wege ausprobierten, so landeten wir doch bei den angepeilten Koordinaten und von dort aus ging es dann gemütlich heimwärts. Das obige Foto entstand auf dem Heimweg, fast an der Grenzen zu Gretzenbach, ein Velofahrer überholte uns und daher blieben wir kurz stehen, beziehungsweise dann etwas länger, da die Stimmung einfach so toll war, wie das Licht durch den Wald schimmerte und man nur Vogelgezwitscher hörte, eine fast mystische Stimmung. Aber diese paar Minuten taten sehr gut, so fern vom Alltag und diesem komischen Virus, den alle Leute schon fast etwas verrückt macht. Ich glaube, auch meinem Besitzer setzt das Virus – bzw. die Auswirkungen davon, er ist ja nicht daran erkrankt – immer mehr zu, aber als diplomiertes Therapiepferd kann ich da ganz gut helfen und so ging er dann jedenfalls sichtlich entspannter und zufriedener nach Hause.

Noch ein kurzes Update zu den Bautätigkeiten bei uns. In den letzten Wochen ging es zwischendurch immer wieder mit grossen Schritten vorwärts, wenn wir nicht immer gerade im Weg standen, dabei wollte ich doch nur helfen. Oben begutachte ich gerade die neue Mauer, die ich betoniert habe. Dadurch haben wir jetzt einen grösseren Vorplatz vor dem Stall. Der untere Auslaufplatz, wo Patrick und ich dann auch mal Bodenarbeit und Agility machen können, ist in der Zwischenzeit auch schon fast fertig, auf dem Bild oben ist er noch eine Steinwüste und auf dem unteren Bild sind die Drainage, die Matten und eine erste Deckschicht eingebaut, sowie die Umzäunung ist fertig. Wenn alles normal läuft, dann kommt diese Woche noch der Sand darauf und dann ist die erste Bauphase fertig. Im nächsten Jahr wird dann der Stall noch umgebaut und bei den Parkplätzen für die Autos gibt es auch noch Anpassungen. Ich denke, wenn Patrick das nächste Mal vorbei kommt, wird er ein Fotos machen, damit ihr seht, wie unser Zuhause nun aussieht.


Ferienbericht

Lange musstet ihr jetzt wieder auf einen neuen Bericht von mir warten, es lief einfach wieder so viel hier auf dem Hof und auch mein Besitzer und Schreiberling war in den letzten Wochen ziemlich ausgelastet. Ich wollte euch schon lange von unseren Ferien erzählen, also wir blieben ja Zuhause, machten aber doch einige Ausritte, aufgrund der Hitze entweder am Morgen oder dann erst gegen Abend. Unser längster Ausflug führte uns auf die Schorüti zum Häxe-Brünneli, vom Hof aus gesehen ist das auf der gegenüberliegenden Seite von Kölliken an der Grenze zu Uerkheim. So ging es also zuerst einmal quer durchs Dorf bis zum Schützenhaus, dort stiessen die Eltern von Patrick zu uns. Zuerst gemeinsam, nachher wieder getrennt (ich lief halt einfach schneller) ging es den Hügel hinauf, bis sich dann eine tolle Aussicht bot. Beim Rastplatz gab es dann Mittagessen, Rüebli und Gras, selbstversändlich hatte es auch einen Getränkeautomat mit frischem Wasser. Aber was definitiv fehlt, ist ein Anbindebalken für uns Pferde, so musste halt ein Baum reichen, aber ideal ist es schon nicht.

Nach dem Mittagessen ging es für Patrick und mich dann weiter durch den Wald bis nach Safenwil, wo wir dann wieder in den nördlichen Wald in unser Stammgebiet wechselten und dann auf den bekannten Wegen zurück zum Hof ritte. Natürlich zwischendurch auch mal noch im Trab, einmal mochte ich fast nicht mehr aufhören zu traben, wir verfehlten fast noch die Abzweigung im Wald. Zurück auf dem Hof waren meine Mitbewohner bereits auf der Weide. Für mich gab es dann noch ein wenig Hestamix Müesli und Leckerli und anschliessend durfte ich dann auch auf die Wiese.

Aussicht auf der Schorüti Richtung Uerkheim
Unsere Route

Nebst diesem speziellen Ausflug, haben wir auch noch ein neues Gadget ausprobiert, Patrick hat sich eine GoPro Hero 8 Black gekauft, das ist so eine Action-Kamera, die man am Reithelm oder auch direkt an mir befestigen und dann während dem Ausritt Aufnahmen machen kann. Allerdings sind wir da noch etwas am üben, wie es am besten herauskommt. Bei der normalen Aufnahme reicht der Akku leider nur für eine Stunde, aber das wussten wir das erste Mal noch nicht, sodass wir keinen Ersatzakku dabei hatten. Beim zweiten Versuch machten wir eine Zeitraffer-Aufnahme, da reichte der Akku für den ganzen Ausritt. Nur sieht man dann halt bei dieser Art nicht mehr alle Details, aber es sieht cool aus. Ein weiteres Mal haben wir die Kamera direkt auf meinem Kopf montiert, allerdings etwas schräg und so war fast immer mein linkes Ohr im Weg. Aber eben, wir sind da noch am ausprobieren und üben. Nachfolgend ein paar Bilder aus den Filmen, später kommt sicher dann mal ein ganzes Video hinzu, aber da müssen wir noch etwas mehr Filmmaterial herstellen und dann nachbearbeiten.

Im nächsten Bericht erzähle ich euch dann von den Bauarbeiten auf unserem Hof, es wird langsam aber sicher ziemlich cool, und von meiner Physiotherapiestunde.


Ich bin ein Einhorn

Da soll noch jemand behaupten, Einhörner seien ausgestorben 🙂 Ne, ich habe mich für die Kinder in der Ferienwoche nur verkleidet und eigentlich war es noch recht praktisch, wenn die Haare nicht immer so weit ins Gesicht kommen. Die insgesamt 3 Kinderreitwochen in den Sommerferien haben mir und auch meinen Mitbewohnern viel Spass gemacht, es war sehr abwechslungsreich, wir waren viel im Wald unterwegs, aber zwischendurch gab es auch mal einen Parcours. Mit dem Wetter hatten wir bis auf wenige Ausnahmen viel Glück, manchmal war es für uns Isländer schon etwas heiss, vielleicht sollten wir Christina mal überreden, im Winter eine Reitwoche zu machen, dann haben wir dann Energie, hm, vielleicht fast zu viel Energie für die Kinder, ok, bleiben wir lieber im Sommerhalbjahr. Die nächsten Reitwochen sind dann in den Herbstferien, von den Temperaturen her ist es dann schon etwas angenehmer für uns. Nächste Woche könnten wir uns eigentlich erholen, da noch keine Reitstunden stattfinden, aber mein Besitzer will unbedingt ein paar längere Ausritte mit mir machen und mir auch ein paar neue Ecken von Kölliken zeigen. Aber ich glaube, er kommt schon nicht jeden Tag, sonst muss ich mit ihm unter 4 Augen sprechen, schliesslich möchte ich zwischendurch auch meine Ruhe. Aber ich bin gespannt, wohin er mit mir ausreiten will. Ich erzähle es euch dann in einem der nächsten Beiträge.


Dorfbesichtigung

Diesen Dienstag entschieden Tilvera, Herjann und ich, uns auf eigene Faust etwas im Dorf umzuschauen. Normalerweise sind ja in den Reit- und Therapiestunden entweder im Wald Richtung Safenwil/Walterswil oder Richtung Oberentfelden/Gretzenbach unterwegs, nur ab und zu geht es mal in eine andere Gegend. Daher wollten wir uns selber mal etwas in Nachbarschaft umschauen. Als wir am Dienstag von der Wiese zurück in den Stall sollten, da die Reitstunden bald begannen, sahen wir eine Möglichkeit, zu entkommen und so waren wir schwupps aus dem Gehege raus und rannten schon mal auf die Nachbarswiese. Nur Reykur wollte nicht mitkommen, er zog es vor, schön brav in den Stall zu gehen und zu warten. Als Stammältester ist er halt auch der Weiseste von uns 🙂

Da wir von der Weide gehollt wurden, blieb unsere Flucht natürlich nicht unentdeckt und so versuchten René und Christina uns wieder zurück zum Stall zu treiben. Aber darauf hatten wir so gar keine Lust, wir wollten lieber unsere Freiheit geniessen und so zog ich schon mal im gestreckten Galopp davon, Tilvera und Herjann folgend. Anschliessend übernahm dann Tilvera das Zepter und wir streiften genüsslich durch die Quartiere. Leider kann ich euch nicht genau sagen, wo wir durchgingen, ich hatte keine Karte dabei. Irgendwann ging es jedenfalls über die Schönenwerderstrasse und dann durch weitere Quartiere. Zwischenzeitlich war auch Patrick eingetroffen und beteiligte sich an der Suche nach uns. Nach gut 30 Minuten war unser Ausflug dann beendet und wir warteten grasend auf die Ankunft von Christina, Patrick und René. Einerseits waren sie zwar froh, dass uns nichts passiert ist, aber andererseits waren sie schon auch etwas böse auf uns, dass wir uns einfach so davon gemacht haben. Patrick hat mir schon gedroht, dass er mir jetzt dauernd einen GPS-Sender implantieren oder zumindest umhängen will. An meinem Sattel hat er ja schon einen montiert, damit er mich findet, falls ich mal bei einem Ausritt abhauen sollte, aber ich renn natürlich nur davon, wenn er leer ist 🙂 Siehe Auf und davon

Jedenfalls müssen wir uns wohl auf etwas Hausarrest einstellen und wir müssen uns noch bei allen Gartenbesitzern entschuldigen, wo wir unsere Spuren hinterlassen haben.

Hier noch ein kleiner Situationsplan: Von der Wiese (1) hätten wir zurück in den Stall (2) sollen, wobei wir uns bei (3) für den Ausflug entschieden haben. Ab (4) konnten sie uns nicht mehr folgen. Bei (5) war schliesslich unser Ausflug zu Ende. Wie wir allerdings genau von (4) nach (5) gelangt sind, wissen wir nicht. Und leider haben wir auch keine Bilder von unserem Trip gemacht, nächstes Mal nehmen wir auf jeden Fall den Fotoappart mit.


Happy Birthday

Liebe Freunde, heute feiere ich meinen 13. Geburtstag und dies bei schönstem Frühlingswetter, einzig durch die Bise fühlt es sich etwas kühler an, aber dafür weht meine Mähne schön im Wind. Bevor ich heute Abend und spät bis in die Nacht (Polizeistunde ist zwar schon um 24 Uhr) mit meinen Mitbewohnern feiere, kam Patrick mit feinen Karotten und Äpfeln vorbei und wir genossen zusammen eine gemütliche Zeit, für einmal nicht unterwegs, sondern hier auf dem Hof. Da Tilvera und Reykur noch unterwegs waren, war nebst uns nur noch Herjann hier. Auf dem 2. Bild seht ihr übrigens, was ich zum Geburtstag erhalten habe: Baggerfahrstunden 🙂

Erfreulich ist zudem auch, dass der Bundesrat heute – anlässlich von meinem Geburtstag 😉 – weitere Lockerungen in der Corona-Krise bekannt gegeben hat und somit den Reitwochen im Sommer nichts mehr im Wege stehen dürfte, darauf freue ich mich, da die Reitwochen in den Frühlingsferien ja nicht durchgeführt werden konnten. Seit dem 27. April ist wieder etwas mehr Betrieb hier auf dem Hof, seit dann finden die Therapiestunden wieder statt, ok, ich mache ja nur private Therapiestunden mit ausgewählten Reiterinnen und Reiter, sodass mich dies nicht direkt betraf. Seit dem 11. Mai finden nun auch wieder die Reitstunden statt, bis auf den Gruppenunterricht, der wurde aufgeteilt wegen der 5-Personen-Regel. So langsam kommt wieder etwas Normalität zurück. Wir sind jedenfalls alle froh, gibt es wieder mehr Abwechslung hier und dass uns die Reitschülerinnen endlich wieder besuchen. Aber trotz allem, denkt daran, die Hygiene- und Abstandregeln weiterhin einzuhalten, also zu uns dürft ihr schon näher als 2m kommen 🙂 Bleibt weiterhin alle gesund und man sieht sich.


Ich liebe dieses (Regen-)Wetter

Wie ihr ja wisst, wird unser Auslaufplatz umgebaut, letztes Wochenende war der Platz noch trocken und wir wurden dadurch nur etwas staubig. Seit Dienstag regnet es nun und der Platz hat sich in eine Schlammlandschaft verwandelt. Aber während meine WG-Mitbewohner mehrheitlich im trockenen bleiben und nur wiederwillig und wenn es sein muss ein Huf in den Schlamm setzen, geniesse ich dieses Wetter und den Platz in vollen Zügen. Sehr zum Leidwesen von meinem Besitzer. Am Donnerstag hat er mich aufwändig geputzt und gestrigelt und ich hätte in den Ausgang gehen können, aber ich mag es lieber etwas dreckiger (siehe unten), zumal Schlammpackungen ja gesund sein sollen. Ich glaube, Patrick bekamn fast einen Herzinfarkt, als er das Foto sah. Ich bin mal gespannt, ob er mich heute wieder putzen kommt oder ob er mich gleich mit dem Wasserschlauch abspritzt. Weitere Fotos gibt es hier.


Seit 2 Jahren in der Schweiz

Heute vor 2 Jahren kam ich in die Schweiz, es war ein sonniger Donnerstagnachmittag und es war so vieles neu für mich. Nachdem ich mehrere Wochen auf Fjallaborg in Deutschland gelebt habe, ging es an diesem Tag per Pferdetransporter Richtung Kölliken, mit einem kurzen Stopp an der Grenze. Ich war froh, als wir ankamen, es rüttelt und schüttelt halt schon etwas in diesen Pferdeanhänger und mein neuer Besitzer führte mich dann gleich aus dem Anhänger auf die Wiese, wo ich auf meine neuen Mitbewohner traf. Nebst Reykur, Tilvera und Herjann waren da auch noch Skaera, die Tochter von Tilvera, ein süsses Fohlen, erst wenigen Wochen alt und eine Kuh mit 2 Kälbern. Kurz gesagt, ein richtiges Empfangskomitee wartete auf mich. Nachdem ich dann mal das Gras hier in der Schweiz ausprobiert hatte, ging es ans Kennenlernen der anderen Rössli und ja, da gab es natürlich schon die eine oder andere Reiberei. Vor allem, als ich Skaera etwas näher gekommen bin, hat dies ihrer Mutter Tilvera gar nicht gefallen und sie hat mich gleich mal zurecht gewiesen, aber heute komme ich bekanntlich mit allen wunderbar aus, wir sind ein super Team geworden.

Ich will euch hier die ersten Bilder aus der Schweiz nicht vorenthalten, auf der Foto-Seite werden in den nächsten Tagen noch ein paar folgen und vielleicht auch noch das eine oder andere Video vom Kennenlernen. Auf jeden Fall freue ich mich jeden Tag, dass ich hier in der Schweiz bei dieser tollen Truppe auf dem Kipferhof sein kann und die letzten 2 Jahre waren ja gespickt mit vielen Erlebnissen, positiven wie negativen und ich bin gespannt, was die nächsten Monate – gerade mit dem Umbau – bringen.


Ein Leben auf der Baustelle

Seit gestern ist es vorbei mit der Ruhe bei uns, die Bagger sind aufgefahren und haben unseren bisherigen Auslauf komplett ausgegraben, damit der neue Platz gebaut werden kann. Ja, wir leben jetzt für einige Zeit auf einer Baustelle und nachher soll so ziemlich alles neu sein und wir werden auch etwas mehr Platz haben, zumal wir ab nächstem Frühling zu fünft sein werden. Ylur, der Sohn von Tilvera, wird dann wieder zu uns stossen, allerdings kenne ich ihn noch nicht, er war schon auf der Föhliweid, als ich eingezogen bin. Den genauen Ablauf der Bauarbeiten kennen wir nicht, aber ich glaube, jetzt wird zuerst einmal der Auslauf neu gemacht und er wird auch grösser, sodass wir dann mehr Platz zum Spielen haben, aber auch vermehrt Bodenarbeit machen können. Anschliessend ziehen wir in einen temporären Unterstand um und der Stall wird umgebaut. Aber wie lange das Ganze genau dauert, wissen wir nicht und wann welche Etappe dran ist. Gestern haben sie uns den ganzen Nachmittag auf die Weide geschickt, damit wir nicht im Weg herumstanden, dabei finde ich das so interessant zum Zuschauen und am liebsten würde ich mithelfen. Und dann konnte ich nicht einmal den ganzen Nachmittag zuschauen, Patrick kam noch vorbei und wir gingen auf einen anderhalb-stündigen Ausritt durch den Wald. Dabei sind uns weniger Leute begegnet als noch vor einer Woche, sodass wir auch etwas mehr Traben konnten. Als wir nach Hause kamen, konnten wir den umgegrabenen Platz begutachten und uns genüsslich auf der Erde wälzen, wer mich wohl als nächstes putzen muss? Smile. Ich halte euch auf dem Laufendem, wie es mit den Bauarbeiten voran geht.


Corona-Krise

Die ganze Welt spricht über den Corona-Virus und natürlich ist das auch bei uns in der WG ein tägliches Thema und auch bei uns ist seit 2 Wochen nichts mehr so, wie es war. Zwar gibt es bei uns keinen 2m-Abstand und in Quarantäne mussten wir auch noch niemanden schicken. Aber es ist viel ruhiger geworden hier auf dem Kipferhof, seit keine Reitstunden mehr stattfinden. Natürlich finden wir es alle Schade, dass all die pferde- und reitbegeisterten Kinder nicht mehr täglich hier sind, aber in der aktuellen Lage müssen wir alle unser Opfer bringen. Leider mussten auch die beiden Reitwochen in den Frühlingsferien abgesagt werden, da freuen wir uns natürlich immer sehr darauf, da wir dann alle im Einsatz sind. Aber eben, jetzt ist halt alles anders und wir hoffen, dass wenigstens die Reitwochen im Sommer stattfinden können.

Letzte Woche am Freitag und Samstag wären wir wieder an einem Reitkurs in Sulz bei Künten gewesen, dieses Mal sogar zu Dritt, nebst Tilvera, die auch schon letztes Jahr dabei war, wäre auch  Herjann mitgekommen, wir hätten dort wieder übernachtet und uns mit den anderen Isländer ausgetauscht. Zudem hätte ich noch meinen alten Kumpel Mimir aus Fjallaborg-Zeiten getroffen, wir kamen in etwa zur gleichen Zeit via Deutschland in die Schweiz. Naja, jetzt gucken wir mal, ob es vielleicht eine andere Möglichkeit gibt.

Obwohl nun keine Reitstunden stattfinden, so komme ich doch ab und zu raus, mein Besitzer Patrick und die Reitbeteiligung Sarah kommen regelmässig zu mir und wir gehen ausreiten oder spazieren, das ist zum Glück noch gestattet, zumal wir ja unseren Auslauf brauchen, sonst kommt dann der Tierschutz, gell Vanessa. Manchmal gehen wir auch zu zweit, solange der Abstand von 2m eingehalten wird ist es gestattet und beim Traben und Galoppieren ist der Abstand weniger ein Problem, auch im Stall hat es genügend Platz um uns getrennt ausgeh-fertig zu machen. Natürlich kommen auch meine WG-Gschpändli ab und zu raus, die Besitzerin (Musiklehrerin von Beruf) ist jetzt auch den ganzen Tag zuhause und kann jetzt öfters mir ihren Rössli ausreiten gehen.

Wir alle hoffen, dass der Lockdown – wie es so schön heisst – nach dem 19. April gelockert wird und wenigstens die Reitstunden wieder stattfinden dürften. Aber ehrlich gesagt, glaube ich noch nicht so daran und befürchte, dass es Mitte oder Ende Mai wird, bis der Reitbetrieb wieder aufgenommen wird.

Bis dahin wünsche ich euch allen gute Gesundheit und #WirBleibenZuhause, ausser ihr geht mit euren Rössli (oder anderen Tieren) spazieren oder reiten, aber dann bitte mit Abstand und meidet Gebiete, wo es schon viele Leute hat. Wir danken es euch.