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Happy Birthday

Liebe Freunde, heute feiere ich meinen 13. Geburtstag und dies bei schönstem Frühlingswetter, einzig durch die Bise fühlt es sich etwas kühler an, aber dafür weht meine Mähne schön im Wind. Bevor ich heute Abend und spät bis in die Nacht (Polizeistunde ist zwar schon um 24 Uhr) mit meinen Mitbewohnern feiere, kam Patrick mit feinen Karotten und Äpfeln vorbei und wir genossen zusammen eine gemütliche Zeit, für einmal nicht unterwegs, sondern hier auf dem Hof. Da Tilvera und Reykur noch unterwegs waren, war nebst uns nur noch Herjann hier. Auf dem 2. Bild seht ihr übrigens, was ich zum Geburtstag erhalten habe: Baggerfahrstunden 🙂

Erfreulich ist zudem auch, dass der Bundesrat heute – anlässlich von meinem Geburtstag 😉 – weitere Lockerungen in der Corona-Krise bekannt gegeben hat und somit den Reitwochen im Sommer nichts mehr im Wege stehen dürfte, darauf freue ich mich, da die Reitwochen in den Frühlingsferien ja nicht durchgeführt werden konnten. Seit dem 27. April ist wieder etwas mehr Betrieb hier auf dem Hof, seit dann finden die Therapiestunden wieder statt, ok, ich mache ja nur private Therapiestunden mit ausgewählten Reiterinnen und Reiter, sodass mich dies nicht direkt betraf. Seit dem 11. Mai finden nun auch wieder die Reitstunden statt, bis auf den Gruppenunterricht, der wurde aufgeteilt wegen der 5-Personen-Regel. So langsam kommt wieder etwas Normalität zurück. Wir sind jedenfalls alle froh, gibt es wieder mehr Abwechslung hier und dass uns die Reitschülerinnen endlich wieder besuchen. Aber trotz allem, denkt daran, die Hygiene- und Abstandregeln weiterhin einzuhalten, also zu uns dürft ihr schon näher als 2m kommen 🙂 Bleibt weiterhin alle gesund und man sieht sich.


Ich liebe dieses (Regen-)Wetter

Wie ihr ja wisst, wird unser Auslaufplatz umgebaut, letztes Wochenende war der Platz noch trocken und wir wurden dadurch nur etwas staubig. Seit Dienstag regnet es nun und der Platz hat sich in eine Schlammlandschaft verwandelt. Aber während meine WG-Mitbewohner mehrheitlich im trockenen bleiben und nur wiederwillig und wenn es sein muss ein Huf in den Schlamm setzen, geniesse ich dieses Wetter und den Platz in vollen Zügen. Sehr zum Leidwesen von meinem Besitzer. Am Donnerstag hat er mich aufwändig geputzt und gestrigelt und ich hätte in den Ausgang gehen können, aber ich mag es lieber etwas dreckiger (siehe unten), zumal Schlammpackungen ja gesund sein sollen. Ich glaube, Patrick bekamn fast einen Herzinfarkt, als er das Foto sah. Ich bin mal gespannt, ob er mich heute wieder putzen kommt oder ob er mich gleich mit dem Wasserschlauch abspritzt. Weitere Fotos gibt es hier.


Seit 2 Jahren in der Schweiz

Heute vor 2 Jahren kam ich in die Schweiz, es war ein sonniger Donnerstagnachmittag und es war so vieles neu für mich. Nachdem ich mehrere Wochen auf Fjallaborg in Deutschland gelebt habe, ging es an diesem Tag per Pferdetransporter Richtung Kölliken, mit einem kurzen Stopp an der Grenze. Ich war froh, als wir ankamen, es rüttelt und schüttelt halt schon etwas in diesen Pferdeanhänger und mein neuer Besitzer führte mich dann gleich aus dem Anhänger auf die Wiese, wo ich auf meine neuen Mitbewohner traf. Nebst Reykur, Tilvera und Herjann waren da auch noch Skaera, die Tochter von Tilvera, ein süsses Fohlen, erst wenigen Wochen alt und eine Kuh mit 2 Kälbern. Kurz gesagt, ein richtiges Empfangskomitee wartete auf mich. Nachdem ich dann mal das Gras hier in der Schweiz ausprobiert hatte, ging es ans Kennenlernen der anderen Rössli und ja, da gab es natürlich schon die eine oder andere Reiberei. Vor allem, als ich Skaera etwas näher gekommen bin, hat dies ihrer Mutter Tilvera gar nicht gefallen und sie hat mich gleich mal zurecht gewiesen, aber heute komme ich bekanntlich mit allen wunderbar aus, wir sind ein super Team geworden.

Ich will euch hier die ersten Bilder aus der Schweiz nicht vorenthalten, auf der Foto-Seite werden in den nächsten Tagen noch ein paar folgen und vielleicht auch noch das eine oder andere Video vom Kennenlernen. Auf jeden Fall freue ich mich jeden Tag, dass ich hier in der Schweiz bei dieser tollen Truppe auf dem Kipferhof sein kann und die letzten 2 Jahre waren ja gespickt mit vielen Erlebnissen, positiven wie negativen und ich bin gespannt, was die nächsten Monate – gerade mit dem Umbau – bringen.


Ein Leben auf der Baustelle

Seit gestern ist es vorbei mit der Ruhe bei uns, die Bagger sind aufgefahren und haben unseren bisherigen Auslauf komplett ausgegraben, damit der neue Platz gebaut werden kann. Ja, wir leben jetzt für einige Zeit auf einer Baustelle und nachher soll so ziemlich alles neu sein und wir werden auch etwas mehr Platz haben, zumal wir ab nächstem Frühling zu fünft sein werden. Ylur, der Sohn von Tilvera, wird dann wieder zu uns stossen, allerdings kenne ich ihn noch nicht, er war schon auf der Föhliweid, als ich eingezogen bin. Den genauen Ablauf der Bauarbeiten kennen wir nicht, aber ich glaube, jetzt wird zuerst einmal der Auslauf neu gemacht und er wird auch grösser, sodass wir dann mehr Platz zum Spielen haben, aber auch vermehrt Bodenarbeit machen können. Anschliessend ziehen wir in einen temporären Unterstand um und der Stall wird umgebaut. Aber wie lange das Ganze genau dauert, wissen wir nicht und wann welche Etappe dran ist. Gestern haben sie uns den ganzen Nachmittag auf die Weide geschickt, damit wir nicht im Weg herumstanden, dabei finde ich das so interessant zum Zuschauen und am liebsten würde ich mithelfen. Und dann konnte ich nicht einmal den ganzen Nachmittag zuschauen, Patrick kam noch vorbei und wir gingen auf einen anderhalb-stündigen Ausritt durch den Wald. Dabei sind uns weniger Leute begegnet als noch vor einer Woche, sodass wir auch etwas mehr Traben konnten. Als wir nach Hause kamen, konnten wir den umgegrabenen Platz begutachten und uns genüsslich auf der Erde wälzen, wer mich wohl als nächstes putzen muss? Smile. Ich halte euch auf dem Laufendem, wie es mit den Bauarbeiten voran geht.


Corona-Krise

Die ganze Welt spricht über den Corona-Virus und natürlich ist das auch bei uns in der WG ein tägliches Thema und auch bei uns ist seit 2 Wochen nichts mehr so, wie es war. Zwar gibt es bei uns keinen 2m-Abstand und in Quarantäne mussten wir auch noch niemanden schicken. Aber es ist viel ruhiger geworden hier auf dem Kipferhof, seit keine Reitstunden mehr stattfinden. Natürlich finden wir es alle Schade, dass all die pferde- und reitbegeisterten Kinder nicht mehr täglich hier sind, aber in der aktuellen Lage müssen wir alle unser Opfer bringen. Leider mussten auch die beiden Reitwochen in den Frühlingsferien abgesagt werden, da freuen wir uns natürlich immer sehr darauf, da wir dann alle im Einsatz sind. Aber eben, jetzt ist halt alles anders und wir hoffen, dass wenigstens die Reitwochen im Sommer stattfinden können.

Letzte Woche am Freitag und Samstag wären wir wieder an einem Reitkurs in Sulz bei Künten gewesen, dieses Mal sogar zu Dritt, nebst Tilvera, die auch schon letztes Jahr dabei war, wäre auch  Herjann mitgekommen, wir hätten dort wieder übernachtet und uns mit den anderen Isländer ausgetauscht. Zudem hätte ich noch meinen alten Kumpel Mimir aus Fjallaborg-Zeiten getroffen, wir kamen in etwa zur gleichen Zeit via Deutschland in die Schweiz. Naja, jetzt gucken wir mal, ob es vielleicht eine andere Möglichkeit gibt.

Obwohl nun keine Reitstunden stattfinden, so komme ich doch ab und zu raus, mein Besitzer Patrick und die Reitbeteiligung Sarah kommen regelmässig zu mir und wir gehen ausreiten oder spazieren, das ist zum Glück noch gestattet, zumal wir ja unseren Auslauf brauchen, sonst kommt dann der Tierschutz, gell Vanessa. Manchmal gehen wir auch zu zweit, solange der Abstand von 2m eingehalten wird ist es gestattet und beim Traben und Galoppieren ist der Abstand weniger ein Problem, auch im Stall hat es genügend Platz um uns getrennt ausgeh-fertig zu machen. Natürlich kommen auch meine WG-Gschpändli ab und zu raus, die Besitzerin (Musiklehrerin von Beruf) ist jetzt auch den ganzen Tag zuhause und kann jetzt öfters mir ihren Rössli ausreiten gehen.

Wir alle hoffen, dass der Lockdown – wie es so schön heisst – nach dem 19. April gelockert wird und wenigstens die Reitstunden wieder stattfinden dürften. Aber ehrlich gesagt, glaube ich noch nicht so daran und befürchte, dass es Mitte oder Ende Mai wird, bis der Reitbetrieb wieder aufgenommen wird.

Bis dahin wünsche ich euch allen gute Gesundheit und #WirBleibenZuhause, ausser ihr geht mit euren Rössli (oder anderen Tieren) spazieren oder reiten, aber dann bitte mit Abstand und meidet Gebiete, wo es schon viele Leute hat. Wir danken es euch.


Es geht mir gut

Liebe Freunde

Wie die Zeit doch vergeht, schon seit langem habt ihr nichts mehr von mir gehört, was nicht daran liegt, dass nichts bei mir gelaufen ist, im Gegenteil, es wird uns hier nie langweilig, aber mein Besitzer ist manchmal einfach etwas faul, um die Neuigkeiten zu veröffentlichen, dabei diktiere ich ihm doch alles. Jedenfalls hat er mir jetzt fest versprochen, wieder regelmässig meine Erlebnisse, Gedanken und Sonstiges aus dem Pferdeleben aufzuschalten.

Ich will euch hier aber schon mal einen kleinen Ausblick geben, was in den nächsten Berichten stehen wird. Da ist einerseits die neue Reitbeteiligung seit letztem Oktober, über die ich euch unbedingt erzählen muss, das ist eine ganz liebe und nette junge Dame und wir kennen uns schon fast so lange, wie ich in der Schweiz bin, sie hat nämlich zuerst normal Reitunterricht mit mir gemacht und wir waren auch schon zusammen an einem Patrouillen-Ritt. Dann hat mein Besitzer mal etwas in der World Fengur-Datenbank nachgeforscht, dort sind alle Islandpferde verzeichnet und er hat ein paar interessante Fakten gefunden, allerdings ist auch eine etwas traurige Nachricht darunter, aber dazu ebenfalls in einem späteren Beitrag mehr. Ja und dann hat er noch so ein komisches Buch zum Thema Pferde Agility gekauft, hm, was er wohl damit vor hat? Und von einer tollen Pferde-Comic-Webseite muss ich euch dann auch noch unbedingt berichten. Ende März gehe ich dann mit meinem Besitzer wieder an einen 2-tägigen Reitkurs, da freue ich mich schon jetzt darauf, Tilvera und Herjann kommen ebenfalls mit, wird sicher ein toller Ausflug. Ja und dann gibt es noch ein interessantes Bauprojekt, unser Stall soll nämlich umgebaut werden und wir bekommen einen neuen Aussenplatz.

Ihr seht also, es läuft wirklich einiges und ich habe sicher das eine oder andere noch vergessen. Auf jeden Fall geht es mir gut und ich geniesse die Zeit hier in der WG und auch beim Ausreiten oder Spazieren gehen. Stimmt, über den Timi habe ich euch auch noch nichts erzählt, dass ist ein neuer Freund, den ich letzten Herbst kennengelernt habe, er ist ein Huzule und wohnt auch in Kölliken, nicht weit weg von mir. Mit ihm und seiner Besitzerin sind wir jetzt auch ab und zu unterwegs. Es wird nie langweilig.

Herjann (links) und ich

 


Auf und davon

Wisst ihr, wie man seinen Besitzer so echt toll schocken kann? Man sorgt zuerst dafür, dass er nicht mehr im Sattel sitzt und galoppiert dann schnell davon und zwar so, dass er nicht sieht, wohin genau. Ich glaube, man nennt dies auch „Fangis“ oder „Verstecken“ spielen.

Ja genau, das habe ich heute mit meinem Besitzer gemacht. Wie ihr ja wisst, musste ich in den letzten Wochen auf grössere Ausritte und vor allem auf die schnellen Gangarten wegen meiner Verletzung verzichten. Ihr könnt euch ja vorstellen, dass es mir daher recht langweilig ist, immer nur im Stall und auf der Wiese herumzulaufen. Ok, es gab schon leichte Ausritte oder Spaziergänge, aber ich will wieder mehr, ich will wieder durch die Wälder traben, tölten und galoppieren. Vor allem, wenn meine Mitbewohner täglich auf ihre Kosten in den Reitstunden der Pensionsbesitzerin kommen und ich muss während dieser Zeit oft alleine Zuhause bleiben, was mir gar nicht behagt.

Heute wollte also Patrick mit mir reiten gehen, allerdings machte ich es ihm gar nicht leicht, mich zu striegeln, zu kämmen und die Hufe auszukratzen, denn ich wollte unbedingt raus und die anderen Pferde suchen. Nachdem er es endlich geschafft hat, mich zu satteln, drehte ich noch kurz ein paar Runden auf dem Auslauf, während Patrick sich fertig machte. Anschliessend gng es dann mit ihm auf dem Rücken den Hügel hinab bis zum Bächli am Belchenweg, anscheinend wollte ich aber zu schnell, denn Patrick bremste mich ständig aus und daher beschloss ich, lieber auf eigene Faust durch die Wälder zu streifen und so entschloss ich mich, etwas auf Rodeo-Reiten zu machen um mich meinem Reiter zu entledigen. Gesagt, getan, und im gestreckten Galopp ging es rauf zum Wald, irgendwie hörte ich noch, wie mein Besitzer nach mir rief, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt egal. Wisst ihr, was das Beste ist? Normalerweise hängt so ein GPS-Sender an meinem Sattel, damit Patrick sieht, wo ich bin, aber der Sender war zum Aufladen zuhause, somit hatte er also (fast) keinen Anhaltspunkt, wo ich bin. Einzig ein paar Spaziergänger im Wald konnten ihm Tipps geben. Leider fand ich aber meine 3 Mitbewohner nicht und so entschied ich mich, nach ausgiebigem Herumspringen, einen Snack am Wegrand zu nehmen und mal etwas abzuwarten. Zwischenzeitlich kam dann ein anderes Pferd mit Wagen und Reiterin dazu. Patrick durchforste in der Zwischenzeit mit einer Bekannten, die meinen Ausritt mitbekam, per Auto den Wald und kamen dann ein paar Minuten später bei mir an. Mein Besitzer war sichtlich erleichtert, mich gefunden zu haben und dass es mir gut geht. Zusammen spazierten wir dann nach Hause. Leider bekam ich dann allerdings kein Rüebli, wie es sonst nach einem Ausritt der Fall ist, aber dafür durften wir alle nochmals auf die Wiese, da unser Stall etwas umgestaltet wird und wir dann nur im Weg herumstehen (und zwar wortwörtlich). Mir hat der Ausflug jedenfalls Spass gemacht und ich kann sicher gut schlafen, nachdem ich mich mal wieder richtig austoben konnte. Ich denke, das nächste Mal behalte ich den Reiter und wir geniessen zusammen die Natur und das Zusammensein.

Gestartet sind wir beim Pensionshof (1), meinen Reiter entledigt habe ich mich bei (2) und bei (3) habe ich auf ihn gewartet. Quelle: Google Maps


1. August

Wir wünschen euch allen einen schönen Geburtstag der Schweiz!


Zurück aus der Klinik

Jupee, heute ging es wieder nach Hause. In den letzten 5 Tagen habe ich mich recht gut von meiner Verletzung erholt, sodass ich zurück in meine WG darf und dort weiter gepflegt werde, die gewohnte Umgebung wirkt sich schliesslich auch positiv auf den Heilungsverlauf aus. Natürlich muss ich weiterhin meine Medizin nehmen und der Verband bleibt noch bis mindestens nächsten Montag dran, dann kommt der Tierarzt zur Kontrolle.

Nach dem Austrittsgespräch gings es direkt zum Verladen in den Anhänger und in gemütlicher Fahrt zurück zum Hof. Dort angekommen begrüssten mich Herjann und Tilvera ganz sehnsüchtig. Reykur, wie er halt ist, war zurückhaltender. Sie freuten sich wohl ebenso gross, dass ich wieder da bin, wie ich mich, wieder auf dem Hof zu sein. Nach der Begrüssung musste ich die Umgebung und den Ausblick prüfen und ich konnte endlich wieder etwas machen, wozu mir der Platz in der Klinik fehlte: mich am Boden herumwälzen, welche Wohltat.

Für die nächsten Tage werde ich während der Nacht mein eigenes Zimmer mit Auslauf haben, damit mich die anderen nicht stören und ich meine Ruhe habe, sonst machen wir nur wieder Blödsinn in der Nacht. Auch mit dem Essen ist es so einfacher, da sie mir die Medizin unter das Futter mischen und dann wäre es doof, wenn die anderen aus meinem Napf fressen würden. Nach dem Morgenessen dürfen wir dann aber wieder zusammen sein und auch gemeinsam auf die Wiese. Das wäre sonst frustrierend, wenn ich die anderen auf der Wiese sehen und ich in meinem Abteil bleiben müsste, dann wäre ich viel unruhiger.

Übernächste Woche ist nochmals Kinderreitwoche, wo ich natürlich fest eingeplant bin und ich mich darauf freue, aber momentan ist halt noch offen, wie gross ich da mitmachen kann, schlussendlich gibt der Tierarzt das OK, was ich machen darf und was nicht. Mitlaufen darf ich sicher, ich kann ja nicht nur im Stall herumstehen und ich möchte ja auch dabei sein. Vielleicht darf sogar ein leichtes Kind auf mir mitreiten, auf ein paar Kilo mehr oder weniger kommt es nicht darauf an. Einzig andere Gangarten als Schritt darf ich noch nicht machen, aber das ist verkraftbar.

Ich, mein Besitzer und die Pensionshalterin sind froh, ist alles bis jetzt so gut verlaufen, hoffen wir, dass es so weitergeht. Bis ich natürlich wieder voll einsatzfähig bin, wird es noch ein paar Wochen gehen. Aber auch Spitzensportler haben oft eine Zwangspause, wieso soll es mir also anders gehen. Ich freue mich jedenfalls auf den Tag, wenn ich wieder mit meinem Besitzer tolle Ausritte machen darf.


Mir ist langweilig

Seit rund 2 Tagen bin ich nun in der Pferdeklinik und mir ist wahnsinnig langweilig, kein Kabelfernsehen und raus kann man auch nicht einfach so. Auch bin ich es mir nicht gewohnt, alleine in einer so kleinen Box zu leben, aber ja, das gehört halt dazu und man hat dafür seine Ruhe. Es sei denn, der Tierarzt kommt vorbei und pickst mich wieder, aber ich glaube, ab Morgen verstecken sie die Medizin im Futter. Dass die Boxen nicht für uns Isländer gemacht sind, bemerkt man an den Fenstern, die sind doch weit oben, ich muss mich echt strecken, um einen Blick nach draussen zu werfen. Aber wenigstens sieht man, was für Wetter ist und gegenüber ist der Hufschmied, da kommen immer wieder neue Pferde vorbei. Aber der Service ist toll hier in der Klinik, fliessendes Wasser im Zimmer und regelmässig frisches Heu, sind ganz nette Pferdebetreuerinnen hier. Einzig diesen roten Knopf für den Zimmerservice habe ich noch nicht gefunden.

Am Nachmittag kam Patrick auf einen Besuch vorbei, was mich sehr freute, da es eben wenig Abwechslung gibt. Er hat mich dann etwas aufgemuntert und gekrault, wie ich das vermisst habe. Er hat mir auch viele Genesungswünsche von Freunden und Bekannten überbracht, vielen Dank euch allen. Nach etwas Geplauder bekam ich dann meinen Nachmittagssnack und ehrlich gesagt, war mir dieser dann wichtiger, sodass Patrick dann wieder ging. Wenn alles gut verläuft, sehen wir uns am Mittwoch wieder, wenn ich dann nach Hause darf.

Nach dem Imbiss werde ich mich etwas auf Ohr legen, heute Nacht ist noch eine Pokerrunde angesagt, aber psst, nicht den Betreuerinnen sagen.